Kuriose und spannende Fakten rund um das traditionelle Weihnachtsfest.
Kulinarische Tradition am Heiligabend in Deutschland
Was wird bei Ihnen an Heiligabend serviert? Eher ein einfaches Gericht oder ein opulentes Festmahl? Laut Umfrage ist das eher spartanische Gericht „Würstchen mit Kartoffelsalat“ nach wie vor die Nummer 1 in Deutschland. Mittlerweile wird auch häufig ein Raclette am 24.12. aufgetischt. Am ersten Weihnachtstag liegt übrigens der klassische Gänsebraten mit Knödeln und Rotkraut in der Beliebtheitsskala vorne.
Die Ursprünge des Weihnachtsmanns – wirklich als Werbefigur?
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Coca-Cola der Erfinder des Weihnachtsmanns ist. Die Werbefigur wurde vom Unternehmen erstmals im Jahr 1932 vor der Weihnachtszeit eingesetzt, um den Umsatz zur Festzeit anzukurbeln. Und dies mit großem Erfolg.
Allerdings gehen die Ursprünge des Weihnachtsmanns sicher nicht auf den Brausehersteller zurück. Die Figur des Weihnachtsmanns beruht aller Wahrscheinlichkeit nach auf der Person des heiligen Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert nach Christus gelebt hat. Dieser wurde mit einem weißen Bart und rotem Festgewand dargestellt. Ähnlich zum heutigen Weihnachtsmann. Auch der Name Nikolaus stammt von dieser historischen Person.
Christkind versus Weihnachtsmann
Wer bringt denn jetzt die Geschenke? Christkind? Weihnachtsmann? Beide? Bei dieser Frage ist eine eindeutige Antwort unmöglich. Ob Christkind oder Weihnachtsmann - der jeweilige Favorit hängt stark von Herkunft und Glaubensrichtung ab.
Der Glaube an das Christkind ist auf den Kirchenreformator Martin Luther zurückzuführen. Neben seiner allgemeinen Kritik an der katholischen Kirche (Stichwort Ablasshandel zur Vergebung der Sünden), wurde von ihm die Verehrung von Heiligen und damit auch die des heiligen Nikolaus von Myra in Frage gestellt. Und damit zwangsläufig den Weihnachtsmann. Aus diesem Grund soll Luther das Christkind als protestantischen Gegenentwurf erfunden haben. Ob dies den Tatsachen entspricht? Nicht eindeutig zu klären.
Heutzutage sind jedenfalls beide Namen geläufig und werden oft fließend genutzt. Aber nach wie vor gibt es in manchen Regionen Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten.
Andere Länder, andere Sitten
Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage sind nicht überall die Hauptfeiertage. Und es ist auch nicht immer das Christkind oder der Weihnachtsmann, der die Geschenke verteilt. In Deutschland hat es sich beispielsweise eingebürgert, dass die Bescherung an Heiligabend stattfindet.
In vielen anderen Ländern gibt es andere Traditionen. In den USA bringt „Santa Claus“ um Mitternacht die Geschenke durch den Kamin und legt diese unter den Weihnachtsbaum. Die Bescherung findet dann morgens am 25. Dezember statt.
Der 06. Januar ist dagegen in Italien und Spanien der Hauptfeiertag. Die Dreikönigshexe Befana ist in Italien tatkräftig an der Bescherung beteiligt. Befana springt in der Nacht zum 06. Januar von Dach zu Dach, bringt den braven Kindern Geschenke und den Unartigen nur schwarze Kohle. In Spanien wiederum werden die Geschenke von den Heiligen Drei Königen an die Kinder verteilt.
In den Niederlanden werden die Geschenke sogar schon am Nikolausabend von Sinter Claas überbracht. Übrigens gab es diesen Brauch im Mittelalter auch in weiten Teilen Deutschlands.
Und in China, wo nur 1% der Bevölkerung Weihnachten feiert, aber der Großteil der festlichen Dekoration hergestellt wird, erfreut sich der chinesische Weihnachtsmann Dun Che Lao Ren einer immer größer werdenden Beliebtheit.
Schon mal eine Gurke an den Weihnachtsbaum gehängt?
In den USA ist die "Christmas Pickle" ein beliebtes Brauchtum. Die „Weihnachtsgurke“ wird als Schmuckelement an den Baum gehängt. Dank der grünen Farbe ist sie relativ gut getarnt. Vor der Bescherung beginnt dann unter den Kindern der Wettbewerb, wer die Gurke zuerst findet. Denn auf den Gewinner wartet entweder eine Extraüberraschung oder er darf die Geschenke vor allen anderen auspacken.
Spannend dabei: Anscheinend stammt diese Tradition aus Deutschland, die aber komplett in Vergessenheit geraten ist. Wenn Sie Lust haben, können Sie dieses Brauchtum also wieder aufgreifen und demnächst eine Essiggurken-Schmuck an Ihrem Christbaum befestigen.
Oder schon mal was vom "Christbaumloben" gehört?
Diese Tradition soll es in Schwaben geben. Man beäugt und bewertet die geschmückten Weihnachtsbäume von Nachbarn und Freunden. Erhält der Baum ein Lob, hat man sich einen Schnaps verdient. Da können wir nur noch Prost sagen!